Wenn der Muslim mit dem islamischen Wissen vertraut ist und diese moralischen Verhaltensweisen auch umsetzt, genügt es ihm, nachdem Allah ihn unterstützt, damit er eine seelische Zufriedenheit erlebt, durch welche sich der Muslim vor vielen körperlichen Krankheiten schützen kann, die durch die seelischen Belastungen des Menschen entstehen.

Die wichtigsten Methoden, die wir dazu einsetzen können, sind die Bittgebete und das Gedenken Allahs, denn damit können wir uns vor dem Unheil und den Unglücken schützen, bevor sie uns treffen und sie von uns abwenden, nachdem sie uns getroffen haben. Allah (y) sagt:Und Wir offenbaren vom Qur`an, was für die Gläubigen Heilung und Barmherzigkeit ist; den Ungerechten aber mehrt es nur den Verlust.
(Qur´an 17:82)

Allah (y) sagt: ...Sag: Er ist für diejenigen, die glauben, eine Rechtleitung und eine Heilung...
(Qur´an 41:44)

Und man soll wissen, dass die Behandlung mit dem Qur`an und der Rechtleitung des Propheten (s) eines ehrlichen Glaubens bedarf, sowohl des Behandelnden als auch des zu Behandelnden. Und man soll nicht denken, dass man alle anderen Medikamente (Pillen, Saft, Salben usw.) vernachlässigen bzw. ablehnen soll. Der Gesandte Allahs (s) sagte:“Lasst euch behandeln. Allah hat keine Krankheit herabkommen lassen, ohne dass Er für sie zugleich ein Heilmittel herabkommen ließ.”
(Sahih Ibn Habban, Hadith Nr.6061)

Man soll mit höchster Vorsichtigkeit darauf achten, dass man keine unerlaubten (Haram) Medikamente zu sich nimmt. Von Abu Huraira (d) sagte: “Der Gesandte Allahs (s) verbot unerlaubte (Haram) Medikamente einzunehmen.”
(Al-Mustadrak ala- Al-Sahihain, Hadith Nr.8260)


Ibn Al-Qayyim (Möge Allah Sich seiner erbarmen) sagte: “Aber hier gibt es eine Sache, die man beachten muss; und dies ist, dass die Gedenken Allahs (Adhkar), die Ajat (Qur´an Versen) und die Bittgebete, womit man sich heilt und die man zur Heilung rezitiert (Ruqya), nützlich sind, obwohl sie die Heilung in sich beinhalten. Jedoch ist es eine Bedingung, dass diese mit Überzeugung und Entschlossenheit angewandt werden, damit eine effektive Wirkung erlangt werden kann. Wenn sich die Heilung hinauszögert, ist entweder derjenige, der damit meditiert schwach in der Sache, oder der Betroffene spricht darauf nicht an, oder es gibt ein starkes Hindernis, das die Wirkung dieser Medikation verhindert. So verhält es sich auch bei den klassischen Medikamenten, und zwar, dass die Natur des Menschen diese Medikamente ablehnt.
Er sagte weiterhin über die Rechtleitung des Gesandten Allahs (s) in der Behandlung von Krankheiten: Und die Behandlung dieser Art geschieht durch zweierlei:
Erstens aus der Sicht des Patienten, und zweitens aus der Sicht des Behandelnden. Was den Patienten betrifft, hängt es von der Stärke seiner Seele, seiner Ehrlichkeit gegenüber dem Schöpfer dieser Seelen und der wahren Suche nach Zuflucht mit der Zunge und dem Herzen ab. Denn dies ist eine Art Kampf; der Kämpfer kann seinen Feind nicht besiegen, außer durch zwei Sachen: Die Waffe selbst muss die richtige und eine gute sein; und der Eifer muss stark genug sein. Wenn eines der beiden fehlt, wird die Waffe sehr wenig helfen. Und wie verhält es sich, wenn beide fehlen? Das Herz wird armselig, ohne den Glauben an den Einen Gott (Tauhid), ohne das Vertrauen auf Allah (Tawakkul) und ohne Ehrfurcht vor Allah (Taqwa); also ohne Waffe. Was den Behandelnden betrifft, so müssen auch bei ihm die Waffe und der Eifer in angemessenem Zustand sein.